1. Welche Namen liegen im Trend?
Sofia beziehungsweise Sophia bei den Mädchen und Noah bei den Jungen sind aktuell die beliebtesten Namen in der Statistik der Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS). Auch beliebt: Mia, Emilia sowie Matteo und Elias.
Derzeit seien vor allem Namen beliebt, die die Konsonanten m, n und l enthalten, sagt Frauke Rüdebusch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der GfdS. Außerdem würden sogenannte helle Vokale bevorzugt. Also e, i sowie Kombinationen wie ai und ei – im Gegensatz dazu werden a, o, u oder etwa au als harte Vokale bezeichnet.
Ein weiterer Trend: „Immer häufiger bekommen Kinder eher traditionelle Vornamen“, so Beate Tripp, stellvertretende Geschäftsführerin beim Bundesverband der Deutschen Standesbeamtinnen und Standesbeamten (BDS). Beispiele dafür sind etwa Karl, Paul oder Wilhelm bei den Jungen beziehungsweise Agnes, Doris oder Irma bei den Mädchen.
2. Zwei Namen zur Auswahl? Beide vergeben!
Geschmäcker sind verschieden – auch die von werdenden Eltern. Können sich Mama und Papa gar nicht einigen, hat Beate Tripp eine einfache Lösung: „In dem Fall kann es Sinn machen, dass das Kind zwei Vornamen bekommt, die gleichberechtigt nebeneinanderstehen.“ So kommen beide Eltern zum Zug – und das Kind kann später selbst entscheiden, welchen Namen es besser findet.
3. Den Nachnamen und die Namen der Geschwister berücksichtigen
Ein Vorname kann noch so schön sein, wenn er in der Kombination mit dem Nachnamen seltsam klingt. Frauke Rüdebusch rät werdenden Eltern daher, für ihr Kind einen Vornamen zu wählen, der ihnen gefällt – und gut zum Nachnamen passt. Und dem Kind so im Alltag keine Probleme bereitet.
Und: „Idealerweise harmoniert der Vorname des Kindes auch mit den Vornamen der Geschwister“, rät Rüdebusch.
4. Schon mal über geschlechtsneutrale Namen nachgedacht?
Es gibt auch Namen, aus denen nicht sofort ersichtlich wird, welches Geschlecht ein Kind hat. Einige Eltern wollen ihre Kinder etwa frei von Geschlechterrollen erziehen.
Und sie können den Kindern laut Frauke Rüdebusch unter Umständen auch das Leben leichter machen: „Ein Vorteil liegt hier besonders für intersexuelle Menschen auf der Hand, die sich frei entfalten können“ – und später nicht ihren Vornamen ändern müssen, wenn er nicht mehr zur eigenen Geschlechtsidentität passt.
Beispiele für geschlechtsneutrale Vornamen sind Mika, Jona oder Kim.
5. Bei der Kreativität gibt es Grenzen
Haben sich die Eltern auf einen (oder zwei) Namen geeinigt, muss das zuständige Standesamt diesen noch genehmigen. „Wir haben die Vorgabe darauf zu achten, dass mit der Vornamenswahl das Wohl eines Kindes nicht gefährdet ist“, sagt Tripp.
Nicht erlaubt seien etwa Vornamen wie Porsche, Pfefferminze, Möhre oder Schnucki, weil die Kinder – und später Erwachsenen – sonst Gefahr laufen würden, ihr Leben lang Hohn und Spott ausgesetzt zu sein.
Übrigens: Auch der Vorname Lucifer ist verboten – weil er der Rufname des Teufels ist.
6. Den Namen vor der Geburt verraten oder nicht?
Neben der Wahl des Namens ist auch die Entscheidung, wann man wem erzählt, wie das Kind heißen soll, keine einfache. Einerseits läuft man Gefahr, verunsichert oder gar verärgert zu werden – etwa, wenn Opa den Namen Leo so gar nicht cool findet. Andererseits: „In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, noch eine Vertrauensperson zurate zu ziehen und zu fragen: 'Wie findest du den oder den Namen'?“, sagt Rüdebusch.